Seit Juli ist in der Schweiz einiges neu
Nachdem im Sommer 2018 die Mehrheit der Schweizer für die Reform und Einführung eines neuen Casino-Gesetzes gestimmt hatten, hat sich politisch einiges getan.
Vor einigen Monaten hat bereits der Bundesrat der Vergabe von Glücksspiel-Lizenzen an vier landbasierte Casinos zugestimmt, wodurch der Aufbau von Online Casinos beginnen konnte. Anschließend musste die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) dem jeweiligen Angebot der Casinos noch Zustimmung geben, damit sie online gehen können.
Das ist nun erfolgt, denn am 1. Juli trat das neue Gesetz vollends in Kraft. Damit haben ausländische Online Casinos den Zugang zum Schweizer Markt verloren. Lediglich die vier Spielbanken der Schweiz, die eine Glücksspiel-Lizenz erhalten haben, dürfen fortan auch online ihre Spiele anbieten.
Mit diesem neuen Gesetz sollen die Bürger vor illegalem Glücksspiel aus dem Ausland geschützt werden, indem diese Webseiten fortan durch die Internet-Anbieter (ISP) blockiert werden. Die Erträge aus den Online Casinos sollen so ebenfalls im Land bleiben.
Seit Montag, dem 1. Juli, sind ausländische Anbieter nicht mehr in der Schweiz zu erreichen. Mit deren Abschaltung gingen die vier neuen Online Casinos an den Start.
Gehen die Lichter für ausländische Betreiber komplett aus?
Viele ausländische Casino-Betreiber haben sich in den letzten Jahren auch in der Schweiz sehr etabliert. Der Ausschluss von diesem lukrativen Markt, wodurch letztendlich auch viele treue Spieler vor die Tür gesetzt würden, ist aber nicht das Ende für die Online Casinos.
Ausländische Online Casinos können ihre Produkte und Dienstleistungen weiterhin in der Schweiz anbieten, sofern sie in einer Partnerschaft mit einem der 21 landbasierten Spielbanken des Landes stehen. Welche Zusammenarbeiten im Detail bestehen wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen, während sich der Markt neu sortiert.
Wichtig ist für Spieler, dass es keine Unterbrechung im Angebot gibt und die neuen Online Casinos die alten ausländischen Betreiber nahtlos ablösen. Natürlich wird es eine kleine Umstellung sein, sich an ein neues Online Casino zu gewöhnen.
Diese vier Casinos haben ihre Lizenz erhalten
Bei den landbasierten Casinos, die Anfang des Jahres vom Bundesrat die Zustimmung für den Aufbau eigener Online Casinos und die entsprechende Lizenz erhalten hatten, handelt es sich um folgende:
- Das Grand Casino Baden
- Das Casino Davos
- Das Grand Casino Luzern
- Das Casino Pfäffikon
Die neuen Online Casinos dieser renommierten Spielbanken arbeiten auch mit internationalen Software-Giganten zusammen. Das Casino Pfäffikon wird beispielsweise mit Software und Spielen von Playtech betrieben, das Grand Casino Baden setzt auf Produkte und Services von Evolution Gaming, bekannt für sein hervorragendes Live Casino.
Zu erreichen sind die Online Casinos über nachfolgende Marken. Das Grand Casino Davos betreibt casino777.ch, das Casino Pfäffikon ist über swisscasinos.ch zu erreichen, das Grand Casino Baden über jackpots.ch und das Grand Casinos Luzern öffnet seine virtuellen Pforten über mycasino.ch.
Bietet das neue Gesetz eine Vorlage für andere Länder?
Die Schweiz hat mit der Einführung des neuen Casino-Gesetzes eine recht radikale Änderung der Online Casino-Landschaft herbeigeführt. Nicht nur werden ausländische Betreiber vom Markt ausgeschlossen, sondern aktiv auch nur Spielbanken aus der Schweiz gefördert. Damit sollen die Gewinne aus dem Glücksspiel in der Schweiz bleiben und nicht wie bei den meisten anderen Anbietern in das Land des Hauptsitzes, was sehr häufig Malta ist, fließen.
In Deutschland ist man von einer solchen Entwicklung noch weit entfernt. Der Glücksspielstaatsvertrag, der zwischen den Bundesländern zur Regulierung von Online Casinos ausgehandelt werden soll, kommt kaum voran.
Bis 2021 soll das neue Gesetz nun stehen, aber ob das erreicht werden kann, ist schwer abschätzbar. Aufgrund der bisherigen Verzögerung bei der Ausarbeitung und Erneuerung des ursprünglichen Vertrages, hat das Bundesland Schleswig-Holstein seine ausgegebenen und abgelaufenen Lizenzen inzwischen einfach verlängert. Schleswig-Holstein war das einzige Bundesland, das sich entschlossen hatte, Lizenzen für Online-Casinos auszustellen, in der Hoffnung hohe Einnahmen zu generieren. Diese Einnahmen blieben zwar weit hinter den Erwartungen zurück, aber wirkten sich dennoch positiv aus.
Das neue Casino-Gesetz der Schweiz könnte jedoch für die EU im Ganzen als Vorlage dienen, um Online Casinos ohne Lizenz oder Lizenzen aus Ländern außerhalb der EU zu verbannen. Das könnte den Markt und die Branche an sich deutlich stärken.