GambleAware sagt Spielproblemen weiter den Kampf an
Jedes seriöse Online Casino und jeder Wettanbieter muss Maßnahmen zu verantwortungsvollem Spiel und zum Schutz seiner Nutzer ergreifen. Dazu zählen beispielsweise Spiel- und Einzahlungslimits, die individuell nach Kundenwunsch implementiert werden können, und die Bereitstellung von Informationen und Dienstleistungen zur Bekämpfung von Problemen, die aus unkontrolliertem Glücksspiel entstehen können.
Eine Organisation, die an vorderster Front dabei steht, ist GambleAware. Es handelt sich um eine Wohltätigkeitsorganisation mit Sitz in Großbritannien, welche in Forschung, Vermeidung und Behandlung von Spielproblemen und Spielsucht investiert. GambleAware bietet allerdings nicht selbst Dienstleistungen an, sondern agiert als Stelle, die Aufträge erteilt und Zuschüsse gewährt.
Viele Anbieter von Online-Glücksspiel verweisen auf ihren Webseiten auf GambleAware, um die Unterstützung von Maßnahmen zur Bekämpfung von Problemen in Bezug auf Glücksspiel zu demonstrieren.
Diese Investitionen sind für die nächsten 3 Jahre geplant
Das strategische Ziel der Wohltätigkeitsorganisation besteht darin, das Verständnis der Öffentlichkeit für Schäden durch Glücksspiele, insbesondere als Problem der öffentlichen Gesundheit, zu verbessern. Die Ursachen für derartige Schäden und Gefahren sollen verringert werden, vor allem für Jugendliche und diejenigen, die am anfälligsten für Spielprobleme sind.
Um das zu erreichen, werden von GambleAware nun zusätzliche 4.5 Millionen Euro in den Ausbau des National Gambling Treatment Service (Nationaler Service zur Behandlung von Glücksspielproblem) investiert. Dieser Service wird von GamCare und seinen Partnern betrieben.
Über drei Jahre sollen nun die Gelder in zahlreiche Initiativen gesteckt werden. Der größte Anteil, nämlich 2.70 Millionen Euro, wird zur Bereitstellung von persönlichen Hilfecentern genutzt, bei denen Betroffene einen persönlichen Ansprechpartner in England, Wales und Schottland finden können.
Weitere 810.000 Euro gehen an die nationale Glücksspiel-Hilfe-Hotline, die Beratungen und kurzzeitige Unterstützung für mehr Menschen anbieten kann. Etwa 500.000 Euro werden in die Bereitstellung von computergestützter kognitiver Verhaltenstherapie gesteckt, die damit mehr Hilfsbedürftigen zur Verfügung gestellt werden kann.
Nochmals 500.000 Euro fließen in die Entwicklung von Peer-Support, damit Menschen, die sich von einer Spielsucht erholen, anderen helfen können, Zugang zu Behandlung und Nachsorge zu erhalten. Das soll besonders für ein erhöhtes Bewusstsein dieser Problematik sorgen.
Darum ist GambleAware so wichtig
Die genannte finanzielle Unterstützung geht an Organisationen, die sich direkt mit den Betroffenen auseinandersetzen und Vorsorge- und Therapiemaßnahmen anbieten.
Mit dem riesigen Wachstum an Online Casinos und Wettanbietern im Internet in den vergangenen Jahren, hat sich die Anzahl der Menschen, die von Spielsucht oder problematischem Spielverhalten betroffen sind, vervielfacht. Gleichzeitig verschwinden viele Fälle in der Anonymität des Internets, da man immer und überall Zugriff auf die Angebote hat und sich hinter dem Bildschirm verstecken kann. Ein traditioneller Besuch einer Spielhalle ist dadurch nicht mehr notwendig, aber kaschiert die Zahl der Betroffenen.
Die steigenden Investitionen von GambleAware reflektieren damit auch die Notwendigkeit, das mehr für den Schutz der Spieler getan werden muss.
Nicht nur in Großbritannien, sondern auch in vielen anderen Ländern wachsen Organisationen, die Menschen mit Problemen mit Glücksspiel versuchen zu helfen. In Deutschland gibt es ebenfalls zahlreiche Beratungsstellen, Kliniken und Selbsthilfegruppen. Dazu zählen auch Schuldnerberatungen, denn oft führt Spielsucht in finanzielle Existenznot.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet ein Online-Ausstiegsprogramm, an welchem Problemspieler teilnehmen können.
So finanziert sich GambleAware
Da es sich bei GambleAware um eine unabhängige Wohltätigkeitsorganisation handelt, werden die geplanten Investitionen hauptsächlich durch Spendeneinnahmen finanziert. Um die bereits bestehenden Verpflichtungen und die Ausführung der Strategie für die nächsten 2 Jahre zu gewährleisten, werden bis März 2020 etwa 11.5 Millionen Euro benötigt.
Das Spendenziel für 2018/2019 lag ebenfalls bei diesem Betrag, wurde jedoch knapp verfehlt, da lediglich 11 Millionen Euro zusammenkamen. Die Spenden kommen dabei hauptsächlich von den britischen Casino- und Sportwetten-Betreibern.
GambleAware hat alle aufgerufen, die vom Glücksspiel in Großbritannien profitieren, mindestens 0.1 % ihres jährlichen Profits aus Glücksspielen zu spenden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Betreiber der Online Casinos und Wettanbieter in Großbritannien lizenziert sind oder nicht.
Es lässt sich nur mühsam nachvollziehen, inwieweit die etablierten Anbieter dieser Bitte nachkommen. Solange sie sich aber für verantwortungsvolles Spielen einsetzen und GambleAware auf der eigenen Webseite vorstellen, sollte man hoffen, dass die finanzielle Unterstützung für diese wichtigen Projekte und Maßnahmen tatsächlich bereitgestellt wird.