Europäische Länder führen Studie über „Loot Boxes“
Vielen regelmäßigen Zockern ist der Name „Loot Box“ bekannt, auf Deutsch kann man ihn auch als „Beutebox“, oder „Lootbox“ übersetzen, wobei eher der englische Begriff geläufig ist.
„Loot Boxes“ sind virtuelle Kisten in Computerspielen, die eine zufällige Sammlung von bestimmten Gegenständen wie Waffen oder auch virtuellen Fußballspielern wie bei dem so beliebten Modus „Fifa Ultimate Team“ enthalten.
Einige Länder führten über diese „Loot Boxes“ eine Studie über die Mikrotransaktionen in Videospielen. Diese Studien wurden in Reporten veröffentlicht.
Kritik an „Lootboxen“
Nach der Studie sind Lootboxen stark in die Kritik geraten. Spieler müssen für Inhalte eines Spieles bezahlen, obwohl Spieler bereits für das Spiel an sich Geld bezahlt haben. Durch normales Spielen können wichtige Gegenstände meistens gar nicht erreicht werden und sind nur als Kauf zu bekommen.
Beispielsweise eine FUT (Fifa Ultimate Team) Karte von Diego Maradona oder eine Karte von Lothar Matthäus sind nur über Lootboxen erreichbar. Sollte man diese Spieler irgendwann einmal besitzen, hat man durch deren außergewöhnlichen Fähigkeiten einen deutlichen Vorteil gegenüber Spielern, die kein Geld in Lootboxen investiert haben.
Viele Jugendliche oder mittlerweile auch Erwachsene Spieler träumen von einer Karriere als E-Sportler, diese ist ohne Kauf von Lootboxen nicht möglich. Bekannte E-Sportler wie Tim Latka vom FC Schalke 04 sagt beispielsweise, dass es absolut unmöglich ist ohne Einsatz von Geld an die Spitze zu gelangen. Selbst wirklich gute FIFA Spieler die teilweise vierstelle Summen investieren sind immer noch weit von der Weltspitze entfernt.
Profi Cihan Yasarlar gibt einen Einblick und berichtete, dass er in den ersten Tagen und Wochen mehrere Tausend Euro in Fifa Ultimate Team investiert, um überhaupt konkurrenzfähig zu sein.
Ein Ähnliches System gibt es auch bei Kriegsspielen oder Rollenspielen, hier werden regelmäßig Gegenstände zum Kauf angeboten.
Zudem werden Lootboxen auch ein Suchtpotenzial vorgeworfen, da es sich um ein Glücksspiel handelt und Erwartungen an die jeweilige Lootbox wecken kann.
Die Regierung Belgien hat beispielsweise den Fifa Ultimate Team Modus komplett aus dem Spiel verbannt. Beim wohl bekanntesten Beispiel für Lootboxen, nennt man diese schlichtweg „Packs“.
Auch in der deutschen Politik wird oft diskutiert ob Käufe dieser Art verboten werden sollten. Man weiß schlichtweg nicht was man bekommt für den Preis, den man für die Lootbox bezahlt.
Selbstverständlich streiten die großen Anbieter wie EA, Activision oder Ubisoft diese Anschuldigungen ab, da die Entscheidung beim Spieler selbst liege.
Im Jahr 2017 ist das Spiel StarWars: Battlefront 2 erschienen. Dieses Spiel wurde extrem kritisiert und sorgte im Internet für einen wahren Shitstorm. Der Wert von der EA (Electronic Arts) ist anschließend um 3,1 Milliarden US-Dollar gefallen.
Von vielen Politkern wird ein Jugendschutz gefordert, da die Lootboxen eine Form von finanziellen Glücksspielen darstellt und dies ist sicherlich nichts für Kinder oder Jugendliche.
Viele Politiker wollen das Mindestalter für Lootboxen auf 18 Jahre anheben. Der Antrag ist zwar zunächst abgelehnt worden, das Thema bleibt allerdings trotzdem weiter aktuell.
Bekannte Statistiken
Studien zufolge spielen rund 72,5% der Jugendlichen in Deutschland regelmäßig Computerspiele. Sage und schreibe 465.000 legen davon ein Verhalten an den Tag, welches man als bedenklich einstufen kann.
Mehr als ein Viertel aller Spieler zwischen zwölf und 17 Jahren hat im vergangenen halben Jahr für Extras in Spielen reales Geld bezahlt.
Kinder räumen Konto leer
Es gibt eine sehr bekannte Geschichte aus England. Vor einigen Monaten bemerkte ein Vater beim Bezahlen an der Supermarkt Kasse, dass sein Konto überzogen war.
Was war passiert?
Zwei Kinder die beide unter zehn Jahre alt waren, spielen sehr gerne die Fußballsimulation Fifa, von Electronic Arts (EA).
Dort treten sie auch regelmäßig im Onlinemodus gegen andere Spieler an. Eines Tages kaufte ihr Vater ein Kartenpack, als kleines Geschenk. Dieses Kartenpack war rund neun Euro wert.
Der Vater wurde allerdings von seinen Sprösslingen beim Kauf beobachtet. Nachdem diese gelernt hatten, wie man Packs im Spiel erwirbt, gingen die beiden stets heimlich auf Shoppingtour.
Am Ende hatten die Jungs insgesamt zirka 610 Euro ausgegeben. Ihr Ziel war es Lionel Messi in ihr Team zu bekommen. Auch für 610 Euro gab es leider trotzdem keinen Messi.
Natürlich war den Kindern die Tragweite ihres Handelns nicht bewusst. Der Vater wandte sich an Nintendo und bekam vom Hersteller sämtliche Transaktion zurück auf sein Konto überwiesen. Daraufhin sperrte das Familienoberhaupt die Konsole der Jungs auf unbestimmte Zeit weg.
„Aus Spaß kann schnell Sucht werden“, dieser Satz kam von einem bekannten Chef einer Deutschen Krankenkasse, dieser fordert ein generelles Verbot von Lootboxen.
Es steht uns also ein Kampf zwischen Behörden und Spieleanbieter ins Haus in dem es vor allem um viel Geld geht, aber auch um das Wohl unserer Kinder.