Eldorado Resorts auf Shoppingtour
Die berühmte amerikanische Hotel und Casino-Kette Eldorado Resorts hat bekannt gegeben, Caesars Entertainment im Wert von 17,3 Milliarden US-Dollar (etwa 15,2 Milliarden Euro) zu kaufen. Es handelt sich dabei um einen “Cash-and-Stock Deal”, bei dem die Aktien von Caesars gegen Geld von den Aktionären übernommen werden. Durch diesen Kauf entsteht nun ein Casino-Gigant.
Insgesamt werden etwa 60 Casinos und Resorts aus 16 Bundesstaaten der USA unter einem Namen zusammengefasst, wodurch eines der größten Entertainment- und Glücksspielunternehmen entstehen wird.
Was gehört alles zu Caesars Entertainment?
Caesars Entertainment ist ein Gigant in sich. Zu dem Unternehmen gehört an erster Stelle natürlich der weltberühmte Caesars Palace in Las Vegas. In der Stadt zählen auch das bekannte Planet Hollywood, Flamingo, The Linq und The Cromwell zum Besitz von Caesars.
Im Planet Hollywood finden zahlreiche Shows statt, unter Anderem zurzeit auch von Gwen Stefanie, Christina Aguilera und Shania Twain. Die Restaurant-Kette gibt es darüber hinaus an sechs weiteren Orten. Doch nicht nur in Nevada werden die Casinos und Hotels von Caesars Entertainment geboten, denn das Imperium erstreckt sich auch über andere Bundesstaaten wie Indiana, Mississippi und Kentucky bis nach Atlantic City in New Jersey.
Selbst international ist die Marke bestens aufgestellt. Zu Caesars gehören Hotels und Casinos in Kanada, Ägypten, Südafrika und Großbritannien sowie ein Golfkurs in der Glücksspiel-Metropole Macau.
Auch der Name wird übernommen
Die Fusion zwischen Eldorado Resorts und Caesars Entertainment bekommt einen neuen alten Namen: Caesars. Geführt wird das Unternehmen von den CEOs beider Firmen.
Pro Aktie zahlt Eldorado 8,40 USD (etwa 7,48 Euro) in bar und 0,0899 Eldorado-Aktien pro Caesars-Aktie. Gleichzeitig werden die Schulden von Caesars übernommen.
Die Aktionäre von Eldorado Resorts werden rund 51% der ausstehenden Aktien des Unternehmens halten, die übrigen Caesars Entertainment-Aktionäre 49%. Das Sagen über die Zukunft wird also dann hauptsächlich Eldorado haben.
Raus aus der Insolvenz
Anfang des Jahres beteiligte sich der Milliardär Carl Icahn enorm an Caesars und drängte auf grundlegende Veränderungen im Unternehmen. Carl Icahn ist ein Investor und gilt mit einem Vermögen von etwa 18,4 Milliarden US-Dollar als einer der reichsten Menschen der Welt.
Anfang 2015 hatte die Casino-Sparte von Caesars eine Kapitel 11-Insolvenz angemeldet, bei der die geschäftlichen Angelegenheiten, Schulden und Vermögenswerte eines Schuldners neu organisiert werden. Unternehmen reichen im Allgemeinen eine solche Insolvenz ein, wenn sie Zeit benötigen, um ihre Schulden umzustrukturieren.
Durch diese Neuorganisation des Unternehmens wurden in den letzten vier Jahren verschiedene Tochterfirmen verkauft und andere Firmen aufgekauft, bis es nun zur Übernahme durch Eldorado kam. Ende 2017 ging Caesars aus dem Insolvenzschutz hervor, aber hatte weiterhin Schwierigkeiten.
Carl Icahn erwarb etwa 100 Millionen Aktionen an Caesars und empfahl Anthony Rodio als neuen Geschäftsführer, der den Deal nun aushandelte.
Diese Casinos bringt Eldorado Resorts mit
Verglichen mit dem Portfolio von Caesars Entertainment ist jenes von Eldorado Resorts um einiges kleiner. Hauptsächlich führt es verschiedene Casinos in Reno, Nevada, wo die Firma auch seinen Hauptsitz hat. Zusätzlich zählen noch Casinos in Ohio, Louisiana, Illinois, Iowa, Colorado, Missouri, Florida und Mississippi zum Eigentum. Unter den Namen sind aber keine international bekannten Einrichtungen, wie bei Caesars, weshalb die Fusion in mancher Hinsicht erstaunlich ist.
Die Aufsichtsbehörden und Aktionäre müssen der Fusion der zwei Glücksspielriesen jetzt noch zustimmen, dann steht dem Ganzen nichts mehr im Weg. Nach Bekanntgabe machte der Aktienkurs von Caesars einen Sprung um 13.2 % nach oben, während jener von Eldorado allerdings um 7.2 % fiel.
Arbeiter kündigen Streik an
Viele der Angestellten bei Eldorado sehen die Fusion sehr kritisch. Eine Gewerkschaft in Florida hat dort nun zum Streik aufgerufen, da der CEO von Eldorado, Tom Reeg, Einsparungen bei den Betriebskosten von Caesars in Höhe von etwa 500 Mio. US-Dollar vornehmen will. Viele Mitarbeiter fürchten, dass dafür zahlreiche Jobs gestrichen werden müssen.
Angestellte des Casinos in Pompano Beach, Florida, verdienen mitunter nur 9,20 US-Dollar pro Stunde (etwa 8,19 Euro) – zu wenig in den Augen der Gewerkschaften, wenn Gewinne über 100 Millionen US-Dollar im Jahr erzielt werden.
Analysten sehen die Fusion weiter positiv und spekulieren über einen Anstieg der Aktienpreise. Ob davon letztendlich auch die vielen Mitarbeiter profitieren können, bleibt offen.