DFB wählt Genius Sports für neues Integritätsprogramm
Spielmanipulationen sind weiterhin ein großes Problem in der Welt des Sports, insbesondere beim Fußball. Aufgrund neuer Technologien und der breiten Verfügbarkeit von Sportwetten im Internet, laufen auch immer wieder sämtliche Fußballbegegnungen Gefahr, manipuliert zu werden. Jene, die dafür verantwortlich sind, haben dabei natürlich nur den eigenen Vorteil im Blick.
Nun hat der Deutsche Fußball Bund (DFB) nach einem Ausschreibungsverfahren bekannt gegeben, zukünftig mit der Hilfe von Genius Sports ein neues Programm zur Stärkung der Integrität im Fußball zu starten. Jährlich sollen mehr als 7.500 Fußballspiele überwacht werden, um Korruption und Spielmanipulationen, die im Zusammenhang mit Sportwetten auftreten könnten, zu bekämpfen und vorzubeugen. Vertrag wurde vorläufig bis 2021 abgeschlossen.
Das bietet Genius Sports in der nächsten Saison
Mit dem Start der neuen Saison 2019/2020 wird Genius Sports mittels eines Überwachungssystems von Wetten notwendige Einblicke in sämtliche weltweit abgegebenen Wetten auf Spiele der Bundesliga, der 2. Bundesliga, der deutschen Nationalspieler sowie der Frauen- und Jugendmannschaft bieten. Auf globaler Ebene werden die Bewegungen von Quoten überwacht. Mit verschiedenen Algorithmen markiert und filtert die Software dann potenziell verdächtige Aktivitäten aus. Das passiert automatisch und in Echtzeit.
Der DFB und deren Beauftragte zur Gewährleistung der Integrität verfügen dann über einzigartige Informationen zu Wetten, haben detaillierte Berichte über einzelne Austragungen und Spieler sowie der weltweiten Wettmärkte. Diese Berichte liefern wertvolle Informationen von Buchmachern und auch Drittanbietern, die die Untersuchungen und Maßnahmen zur Wahrung der Integrität unterstützen.
Der Integritätsbeauftrage des DFB, Hendrik Große Lefert, gab hierzu bekannt: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Genius Sports als unserem neuen Dienstleister für Integrität und hoffen auf neue Impulse in Bezug auf die Verhinderung von Korruption und Manipulation im Zusammenhang mit Sportwetten.“
Steven Burton, Geschäftsführer von Genius Sports, sagte: „Die Entscheidung, die Integrität und Zukunft eines der größten Fußballverbände der Welt zu sichern, ist eine große Ehre für Genius Sports und ein Beweis für die Qualität unserer angebotenen Dienstleistungen. Unsere Überwachungstechnologie, unser Know-how bei der Analyse von Live Wetten und unser globales Nachrichtennetzwerk werden den DFB umfassend schützen und sicherstellen, dass die Spiele transparent und unvorhersehbar bleiben.“
Genius Sports ist bekannt für wegweisende Technologien
Seit über 15 Jahren ist Genius Sports bereits im Geschäft und arbeitet mit den größten Sportorganisationen der Welt zusammen. Ziel ist stets, die Integrität der sportlichen Wettkämpfe zu wahren und zu stärken. Dabei werden innovative Technologien und Software-Lösungen genutzt. Die Firma agiert unter den Divisionen Genius Sports, Betgenius und Genius Sports Media. Letzteres wurde 2016 ins Leben gerufen, um mithilfe von Inhalten, die in Echtzeit aus Sportdaten generiert werden, Marken näher mit ihren Fans zusammenzubringen.
Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in London, aber agiert aus über 12 Ländern auf der ganzen Welt. Zu den Sportpartnern zählen die FIBA, NCAA, NBA, AFC, NBL und auch die Bundesliga.
Die größten Fälle von Spielmanipulationen beim DFB
Dass der DFB seit vielen Jahrzehnten mit Matchfixing zu Kämpfen hat, ist weitgehend bekannt. Zahlreiche große Skandale haben über die Jahre hinweg den Sport erschüttert. Allen voran ist der Fußball-Wettskandal von 2005, in den der Schiedsrichter Robert Hoyzer verwickelt war. Die Ausmaße des Skandals beliefen sich auf knapp 2 Millionen Euro.
Dabei wurde bekannt, wie Hoyzer mehrere Spiele in der 2. Bundesliga, dem DFB-Pokal und der Fußball-Regionalliga mit seinen Entscheidungen manipuliert hat. Somit kam es zu unerwünschten Ergebnissen, auf die zuvor gewettet wurde. Verwickelt war auch Dominik Marks, ein Schiedsrichter der zweiten Liga mitsamt der kroatischen Mafia. Nachdem Robert Hoyzer sein Geständnis abgelegt hatte, wurde er schließlich vom Landgericht Berlin zu 2 Jahren und 5 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt.
Weitere Aufsehen erregende Vorfälle ereigneten sich in der Fußball-Bundesliga Saison 1970/71. Hierbei wurden Spiele von Rot-Weiß Oberhausen und Arminia Bielefeld gefixt, die dann dank der manipulierten Punktzahl in der 1. Bundesliga blieben und nicht absteigen mussten. Insgesamt wurden etwa 60 Personen vorrangig mit Geldbußen belegt, worunter zahlreiche Spieler des FC Schalke 04, VFB Stuttgart, Hertha BSC, Arminia Bielefeld und weiteren fielen. Auch mehrere Trainer und Funktionäre erhielten Sperren und Geldstrafen. Manche Spieler wanderten sogar nach Südafrika aus, um dort weiterzuspielen, da das Land nicht zur FIFA gehörte.